Parts n’ Pieces

Anna Taratiels Serie von Wandgemälden in Hoptille besteht aus 26 malerischen Interventionen, die nacheinander auf verschiedene Fassaden der Eingangsbereiche des Gebäudekomplexes gemalt wurden. Die spanische Künstlerin, die ihre künstlerische Reise mit dem Malen von abstrakten Graffiti in den Straßen von Barcelona unter dem Namen Ovni (Spanisch für UFO) begann, arbeitet normalerweise mit geometrischen abstrakten Formen. Obwohl ihre Arbeit hauptsächlich eckige Formen verwendet, die an modernistische Fassadenmalerei erinnern, zitiert Taratiel überraschenderweise Friedensreich Hundertwasser, der sich entschieden gegen Modernismus und gerade Linien als Haupteinfluss aussprach. Bei näherer Betrachtung des Hoptille-Ansatzes macht Taratiel´s Referenz durchaus Sinn. Hundertwasser erklärt, was er das „Fensterrecht“ nannte: „(Eine Person in einer Mietwohnung) muss es erlaubt sein einen langen Pinsel zu nehmen und alles in Armreichweite bemalen zu dürfen.“ In Hoptille, wo Taratiel von R.U.A. eingeladen wurde, stützte sie ihre Serie an Wandbildern auf einem experimentellen, interaktiven und partizipativen Design. Sie entwickelte eine Reihe von geometrischen Formen. Diese konnten von der Anwohnerschaft über ein Online-Spiel frei auf Fassadenmodellen angeordnet werden. „Das Spiel bestand darin, die Formen per Drag & Drop auf eine virtuelle Leinwand mit der skalierten Größe eines Wandgemäldes von Hoptille zu ziehen. Die Menschen konnten ihre eigenen Kompositionen kreieren“, erklärt Taratiel. Im Anschluss wurden die Vorlagen von der Künstlerin und ihren Assistenten malerisch umgesetzt.