Mick La Rock

Mick La Rock (Aileen Middel, Groningen, 1970) ist eine der ersten und bekanntesten Graffiti-Künstlerinnen Europas. Sie begann ihre Karriere als Graffiti-Writerin 1983 und verbreitete ihren Namen MICKEY im Stil der „New York School“ leidenschaftlich. In den 1980er Jahren eroberte sie die Niederlande und machte sich in den 1990er und 2000er Jahren auch international einen Namen. Graffiti-Künstler wie Dondi, Futura2000, Lady Pink, Blade, Lee Quinones und Quik luden sie nach New York ein, nachdem sie sich 1992 im Groninger Museum in der Ausstellung „Coming from The Subway“ kennenlernten. Während der 90er – 00er Jahre lebte sie in Amsterdam und New York. Dort arbeitete sie an großen Wandproduktionen mit und wurde Teil der New Yorker Graffiti-Szene. Nachdem mit den meisten anderen international bekannten Graffitikünstler*innen zusammengearbeitet hatte (u.a. mit Iz The Wiz, Kase2, Sento, Smith, Klaue, Can2, Bates, Smash137, Zedz, Atome, Neon, Milch, Loomit, Musa), suchte sie neue Herausforderungen. Fasziniert von der Frage: „Was macht ein Brief, wenn er nicht mehr gelesen werden muss“, experimentierte sie mit jedem Element ihres Graffitinamens und bewegte sich dabei immer mehr in Richtung Abstraktion. Ihre minimalistischen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten zeigen Einflüsse aus der brutalistischen Architektur Mitte des 20. Jahrhunderts und der russischen abstrakten Kunst des frühen 20. Jahrhunderts. Mick La Rock absolvierte die Hanzehogeschool Groningen und nahm an der Gerrit Rietveld Academy für Bildende Kunst in Amsterdam teil.
Für das Amsterdam Museum war sie Gastkuratorin der Ausstellung „Graffiti. New York meets The Dam “ (2015-16). Für das Stedelijk Museum in Amsterdam malte sie „Au Bonheur Des Dames“, ein gemeinschaftliches Wandgemälde mit der polnischen Künstlerin Paulina Olowska (2013). La Rock war in den Graffiti-Dokumentationen „Bomb It“ (2006) und „Girl Power Movie“ (2015) zu sehen. Ihre Arbeiten wurden in retrospektiven Graffiti-Büchern veröffentlicht, darunter „Burning New York“ – James & Karla Murray (2002), „Graffiti-Frau“ – Nicholas Ganz (2006), „Graffiti365“ – Jay Adlin (2011), „World Piecebook“ – S. Jenkins & D. Villorente (2011). Sie ist stolzes Mitglied der Graffiti-Crews The Fantastic Partners, der Meister-Blasters, Clowns From Hell (NL) und All Female Crew.