Urban Art nutzt und stärkt die Stadt als Raum sozialer Interaktion, bietet Gesprächsanlässe und zeigt Konflikte durch widerstreitende Nutzungsansprüche auf. In sechs Städten richtet TRANSURBAN den Blick auf Kunstformen, die zeitgenössisches Stadterleben maßgeblich prägen und kulturelles Leben mitgestalten. Wie die Interventionen vor Ort und auch das interaktive Archiv zum Bestand von Urban Art in NRW, das die Austragungsorte verbindet, belegen, ist Urban Art kein subkulturelles Phänomen mehr. Andererseits fehlen institutionelle Strukturen. Diese Lücke will TRANSURBAN schließen und den Kulturbetrieb um eine Plattform zur Vernetzung der Urban Art Szene bereichern und den interdisziplinären Austausch von Kulturschaffenden fördern. Im Spätsommer 2015 startete das regionale Kooperations-projekt TRANSURBAN mit dem Ziel der Förderung und Popularisierung von Urban Art in NRW. Zunächst als Pilotprojekt konzipiert, schuf es die Grundlage für den Aufbau einer nachhaltigen Netzwerkstruktur und Projektplattform für und von Akteuren, Organisationen und Künstler_innen, der Urban Art Szene NRWs. Im Zentrum der inhaltlichen und programmtorischen Auseinandersetzung von TRANSURBAN stehen urbane Kunst und Stadt bzw. Stadtgesellschaft. Im Jahr 2017 erweiterte TRANSURBAN sein Netzwerk um weitere Akteure und Regionen in NRW. Die Rheinschiene mit den Metropolen Düsseldorf und Köln sowie das Ruhrgebiet bilden das Programmgebiet. Programmatisch und inhaltlich erfährt TRANSURBAN ebenfalls eine Erweiterung. Was 2015 mit einer Serie von Murals (zu dt. künstlerische Fassadengestaltungen) und Symposien zum Thema Stadtwandel und Gentrifizierung begann, wird 2017 durch neue künstlerische Positionen und ein NRW-weites Urban Art Archiv ergänzt: Um den sich ständig ändernden Bestand an Urban Art zu dokumentieren und zu katalogisieren, baut TRANSURBAN landesweit eine interaktive Datenbank auf. Als Anlaufstelle und Sammelpunkt reist ein Archivcontainer durch die sechs Projektstädte. Im digitalen Archiv werden Veröffentlichungen und Institutionen, sowie umfangreiche Datensätze zu den Künstler_innen gespeichert, um Informationen zu urbaner Kunst in Nordrhein-Westfalen zu sichern und systematisch zugänglich zu machen. TRANSURBAN ruft zur regen Teilnahme an der Pflege dieses einzigartigen Archivs auf. Für den Sommer 2017 präsentieren die Projektpartner in sechs Städten NRWs ein gemeinsames fünfmonatiges Kunst- und Kulturprogramm. Insgesamt werden 2017 circa 30 lokale und internationale Künstler_innen zum Projekt eingeladen. Bekannten Größen und Nachwuchskünstler_innen wird maximaler Freiraum bei der Umsetzung ihrer Projekte gewährt. Die Kuration von TRANSURBAN zeigt Positionen aus diversen Bereichen wie Muralism (zu dt. Wandmalerei), Performance und den Neuen Medien. Ein regionales Austauschprogramm widmet sich gezielt der Förderung von regionalen Nachwuchskünstler_innen. Um das Archiv und die Kunst bildet sich ein vermittelndes und kulturelles Rahmenprogramm. Musik-Events, Symposien, Workshops, Filmvorführungen und Stadttouren sind repräsentative Formate eines Programms, das Interaktion und Bürgerbeteiligung voraussetzt und fördert.